| |
Spielberichte
Rückrunde 2000/2001
|
Diese
Kommentare sind die individuellen Meinungen der jeweiligen Schreiber und spiegeln nicht
unbedingt die Meinung der Macher von antibayern.de wieder.
|
Hamburger
SV - FC Bayern 1:1 (Erlebnisbericht, Bundesliga, 34.Spieltag)
|
vom
antibayern.de-Linkmaster
Samstag, der 19.Mai 2001: Ich
lieg schlummernd in meinem Bettchen, als um 9:45 Uhr mein Wecker klingelt.
Einmal draufgehauen, welcher Idiot stellt den Wecker am Samstag auf sonne
menschenschlafende Zeit? Plötzlich fällts mir ein, mein Verein braucht
mich! Mein Vereinm das ist übrigens der HSV, und neben ihm braucht mich
ja auch noch der S04. Also schnell unter die Dusche gehüpft, ein paar
Happen gegessen, Trikot an, Schals umgeschwungen, Helm auf, das Bier nicht
vergessen und ab inne Bahn.
Erster Zwischenstop
Henstedt-Ulzburg, ein paar Bierchen kippen und den Rest des Gesindels
treffen. Nachdem wir uns mit ein paar Bierchen und ordentlichem Liedgut (
hier ein großes Dankeschön an die Toten Hosen sowie Norbert und die
Feiglinge) auf den heutigen Gegner eingestimmt haben ziehen wir weiter.
Zweiter Zwischenstop Hamburg-Eidelstedt, dort in das anliegende Wäldchen
gesetzt und vorbeikommende Bayernfans mit freundlichen Kommentaren in der
schönsten Stadt der Welt willkommen heissen. Um 13:45 wirds dann Zeit
sich dem wichtigen heute zu widmen, dem Bierverstecken (Scheiss Ordner)...
Nee, es war Zeit ins Stadion zu gehen.
Dort angekommen sah ich das
rote Unheil schon von weitem. So setzte ich mich erstmal auf den schönen
Beton im Volkspark, muss ja nachher noch genug stehen. Naja, nach
anderthalb Stunden Kommerzberieselung (ok, die besten Tore der Saison
waren ganz nett) fing die Action dann an. Naja, sie sollte eigentlich
beginnen, aber da der HSV in der 1.Halbzeit auf unsere Tribüne spielte
und dementsprechend Oliver Kahn in unsere Richtung lief flogen die
Bananen, eine Aktion die ich persönlich nicht so witzig finde, aber naja,
that's life.
Von den ersten zwei Minuten
sah ich genaugenommen garnichts, da sich vor mir eine weisse Wand aus
Rauch gebildet hatte. Als sich der Rauch lichtete sah ich nur wie Mehmet
"Heulsuse" Scholl sich die Augen rieb, weil ihm der Rauch so böse
böse in den Augen weh tat. Im B und C Rang fand eine schöne
Choreographie statt, leider wurde sie im C-Rang ein wenig durch unsere
"bayrischen Freunde" gesprengt. Die Zwischenergebnisse aus
Gelsenkirchen wurden von den Bayernfans jubelnd aufgenommen, uns spornte
es eher noch mehr an unser Team zu suporten (als die Bayernfans
"Unterhaching" feierten merkten wir, dass sie "ohne Haching
keine Chance haben"). Naja, von der ersten Hälfte gibts sonst
eigentlich nichts zu berichten, ausser dass wir Bayern sowohl spielerisch
als auch stimmungsmäßig an die Wand spielten.
Als die zweite Halbzeit begann
waren alle guter Dinge den Bayern die Schale noch zu entreissen.
Das Spiel plätscherte so vor sich hin bis dann Jancker traf und irgendwie
doch nicht jubeln konnte. Abseits. Kurze Zeit darauf wurde Kuffour dann
ein wenig agressiv und durfte trotz offentsichtlicher Tätlichkeit
weiterspielen. Als dann die Führung der Schalker bekannt wurde stand der
Block Kopf und auch die Spieler wurden angestachelt und drückten Richtung
Bayerntor was das Zeug hielt. In der 90.Minute dann die verdiente Führung
für die Hamburger dank Sergej Barbarez der damit auf Ebbe Sand aufschloss
und sich mit ihm die Torjägerkanone teilt. Hamburg stand Kopf,
unbeschreiblicher Jubel. Und obwohl es nicht allzuviele Unterbrechungen
gegeben hat liess Dr. Markus "Ich-bin-Bayern-Fan-und-hasse-den-HSV"
Merk 4 Minuten und 38 Sekunden nachspielen, er hätte wohl auch noch 20
Minuten spielen lassen, wenns nötig gewesen wäre um die Bayern zum
Meister zu machen. Viele HSV-Fans fühlten sich an den ersten Spieltag der
letzen Saison erinnert, als die Hamburger im Münchener Olympiastadion bis
zur 93 Minuten mit 2:1 führte. Solange spielen zu lassen ist schon
schlimm genug, aber dann son Scheiss zu pfeifen noch schlimmer, kein
Schiri der Welt ausser eben jener der an diesem Spieltag anwesend war...
Leider ging die Prophezeiung
eines HSV-Fans der auf seinem Transparent "Die heiligen drei Könige
- Madjer, Solksjaer, Barbarez" stehen hatte nicht in Erfüllung. Für
Sekundenbruchteile waren die FCBler lauter als wir HSVer, doch nach dem
Schock verfielen wir in Gesänge gegen eine Mafia in unserem Lande und
einen homosexuellen Schiedsrichter.
Um uns das Unheil nicht
anschauen zu müssen verliessen wir das Stadion, sammelten unsere zum Glück
noch vollständigen Bierbestände ein und begaben uns hinter die Westtribüne
um mit der Mannschaft und nicht zuletzt Lotto King Karl den Abschluss
dieser doch verkorksten Saison zu "feiern". Vorher begaben wir
uns allerdings noch mal in unseren besudelten Tempel. Begaben uns in den
B-Rang und sahen von da immer noch feiernde Bayern. Um die Stimmung ein
wenig zu heben begab sich ein Mutiger von uns, ausreichend mit Hamburger
Bier geimpft und mit HSV-Banner ausgestattet zwischen die jubelnden
Bazis. Er rannte zwischen ihnen durch, vergleichbar mit Flash Gordon nur
diesmal wars kein Roter sondern ein Blauer Blitz. An einer ruhigen Stelle
forderten wir ihn aus gesichtertem Abstand zur Welle an... ich werd die
Gesichter der verdutzten Bayern nie vergessen, als sie gesehen haben was für
einen Spass wir mit ihnen hatten.
Nach der Party, die bis 20:45
ging (ein Grossteil der Bayern wird wohl um spätestens 20 Uhr das Feiern
eingestellt haben) fuhren wir nach Hause und hofften alle, dass es bis zum
28.Juli 2001 nicht zuuuu lange dauert.
|
Real
Madrid - FC Bayern 0:1 (Champions League Halbfinale, Hinspiel)
|
von
Real-Page.de
Bayern München gewann
unfairerweise das Hinspiel im Estadio Santiago Bernabéu. Real Madrid war
fast die ganzen 90. Minuten lang Herr der Lage und konnte, trotz unzähliger
Torchancen, das Spiel nicht ausgleichen. Effenberg verhinderte kurz vor
Schluss mit der Hand ein Tor von Real Madrid, doch Schiri Dallas, der mit
Note 5 neben vielen Bayern-Spielern der schlechteste Mann auf dem Platz
war, zeigte nicht auf dem Elfmeterpunkt. Del Bosque und Ottmar Hitzfeld
spielten mit ihren jeweiligen besten Teams. Del Bosque nahm Iván Campo
und Flavio aus der Mannschaft und brachte Hierro und Helguera hinein.
Ausserdem durfte Macca, der mit einer Verstauchung noch Stunden vor dem
Spiel für einen Einsatz fragwürdig war, von Anfang an spielen. Die
Bayern setzten auf eine starke Abwehr und spielten, wie schon gewohnt, mit
Einschlaffussball auf Konter. Mit Sagnol, Linke, Kuffour, Anderson und
Lizarazu in der Abwehr hatte es Real Madrid sehr schwer. Hinzu kam es,
dass Oliver Kahn es fast unmöglich machte einen Treffer zu erzielen.
Bayern versteckte sich hinten und wartete auf einen Ballverlust der
Madrilenen. Die erste Halbzeit gehörte ganz allein Real Madrid, obwohl
die Bayern durch Konter auch zu guten Torchancen kamen. In der 15. Minute
hatte, dank einer hervorragenden Vorarbeit von Iván Helguera, Michel
Salgado die beste Torchance. Vier Minuten später hatte dann aber Scholl
die beste Gelegenheit des Spiels die Führung zu erzielen, doch er schoss
glücklicherweise vorbei. Die Bayern konnten nur Macca mit Mühe etwas
stoppen. Das Duo Raúl - Figo war dagegen nicht zu stoppen. In der 30.
Minute spielten beide eine geniale Chance einen Tor zu erzielen heraus,
doch Kahn verhinderte dies mit einer Glanzparade.
Die zweite Halbzeit fing gut für Real Madrid an und Macca hatte nach den
ersten 14 Minuten die nächste Gelegenheit die Führung zu erzielen,
nachdem Guti ihm eine wunderschöne Vorlage gab. Del Bosque war alles
nicht genug und ersetzte Savio, der zur Zeit in guter Form ist, für Guti.
Zwei Minuten nach dem Wechsel musste Real Madrid überraschend den
Gegentreffer von Elber schlucken. Unfairerweise führten nun die Bayern,
doch Real Madrid gab nicht auf. All die Mühen und Torchancen reichten
nicht und Del Bosque brachte mit Munitis einen weiteren Stürmer. Dies
brachte auch nicht viel und am Ende blieb es beim unverdienten 0:1. Beim Rückspiel
kann sich Real Madrid mit einen 2:0 oder 2:1 Sieg direkt für das Finale
qualifizieren. Auf jedem Fall wissen wir eins - Effenberg wird uns auf
keinen Fall die Hand davor halten, denn er fehlt in München. Und wir
wissen, dass er der Erfolgsgarant der Bayern ist.
|
FC
Bayern - FC Schalke 04 1:3 (Bundesliga, 29.Spieltag)
|
Bayern gegen Schalke, das war
an diesem Spieltag das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter. Bereits in der
Vorwoche gab es diese Konstellation, als die Bayern im Dortmunder
Westfalenstadion (an)traten. Konnten die Bayern dort mit 9 Mann noch einen
unverdienten Punkt festhalten, so lag dieses Mal die Hoffnung aller
Nicht-Bayern auf den Königsblauen aus Schalke.
Im zur Abwechslung mal wieder
ausverkauften Olympiastadion (zum dritten Mal in dieser Saison oder so?
Und das bei laut eigener Aussage 10-15 Millionen "Fans"...)
gings diesmal nicht so hart zu wie in der Vorwoche, vier der Treter waren
ja auch gesperrt. Zu allem Überfluss gingen die Bayern dann auch noch
bereits in der dritten Minute durch Carsten Jancker "Fussballdepp"
mit 1:0 in Führung. Doch die Schalker liessen sich keineswegs
abschlachten und antworteten in der Manier eines Spitzenteams, so dass es
bereits nach 12 Minuten 1:1 stand, Ebbe Sand hatte nach einem Anfängerfehler
von Sammy Kuffour zugeschlagen. Dies war auch der Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit legte
Schalke dann einen Zahn zu und zog Bayern selbigen mit dem 2:1 in der
51.Minute, erneut durch Ebbe Sand. In der 79.Minute dann der endgültige
KO für den FCB, das 3:1 ... Torschütze: Ebbe Sand. Mit einer
eindrucksvollen Leistung unterstrich das beste Sturmduo der Liga (Emile
Mpenza hatte alle drei Tore vorbereitet) die Meisterschaftsambitionen des
FC Schalke 04, der, nicht zu vergessen, ja auch noch im Pokalfinale steht.
Und in der Bundesliga stehen sie nun auf Platz 1, womit endgültig
bewiesen sein dürfte, dass Bayern in dieser Saison keinesfalls die Nummer
1 im Lande ist, sondern lediglich ein Team unter vielen. Daran ändert
auch das Champions League Viertelfinale gegen Manchester United nichts,
egal wie das Spiel am Mittwoch ausgehen sollte.
Und nach dem Spiel gegen ManU
gehts dann für den FC Bayern zur Frankfurter Eintracht, die unbedingt
gewinnen muss, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Eine
spannende Woche liegt vor uns...
|
FC
Bayern - SV Werder Bremen 2:3 (Erlebnisbericht, Bundesliga, 27.Spieltag)
|
von ManU99
Schon auf der Hinfahrt gab es
nur zuversichtliche Werder-Fans im Bus. Niemand hatte Angst vor den
Bayern.
In München angekommen, und
die ersten "Fischkopp"-Attacken hinter uns gehabt, sind wir -
nicht zuletzt wegen des hervorragenden Wetters - gut gelaunt ins
Olympiastadion gegangen, wo wir zunächst eine verhaltene Partie sahen.
Doch schon nach 10 Minuten war es vorbei damit, weil die Bayern sich
unerklärliche Fehler leisteten, zunächst konnte Stalteri nach Sagnols
F-Jugend-Patzer kein Kapital daraus schlagen und später hatte wieder
Stalteri die Scheisse im Schuh. Alles rechnete damit, dass sich das rächt
und die Bayern das eiskalt ausnutzen. Doch denkste!! In der ersten
Halbzeit spielten die Bayern wie der Altherrrentruppe vom FC Obergurgl,
verloren 60 Prozent der Zweikämpfe und können von Glück reden, dass sie
zur Pause nicht 0:4 hinten lagen, sondern "nur" 0:1! Denn
Pizarro nutzte in der 26. Minute den Elfmeter, nachdem er im Strafraum
gefoult wurde.
Der Elfmeter war meiner Meinung nach berechtigt. Kuffour hat eindeutig am
Trikot gezogen. Und da zeigen die Referees immer häufiger auf den Punkt.
Da kann ich als Werder-Fan ein Lied von singen...
Nach dem Wechsel kam es wie es kommen musste, die Bayern glichen schnell
und ungestüm zum 1:1 aus (Elber, 47.)! Doch wer dachete, die Bremer
werden nun überrumpelt, der sah sich getäuscht, denn immer wieder kamen
sie mit gefährlichen Kontern nach vorne und glänzten auch bei Standards,
wie, als Marco Bode zum 2:1 traf und den Ball gar nicht mehr woanders, als
ins Tor donnern konnte. Das Spiel wurde hektischer, die Fouls mehrten
sich! Unfaire Bayern (Sie spielten den Ball nicht an die Bremer zurück,
als diese ihn zuvor ins Aus spielten, damit ein verletzter Spieler
behandelt werden konnte) grantelten und stürmten mehr mit Glück als mit
Verstand, wurden allerdings belohnt, als Carsten "ich treff das leere
Tor nicht" Jancker plötzlich der Ball vor die Füsse kullerte und er
- zugegeben - gekonnt das 2:2 markierte und den blendend haltenden Frank
Rost überwand. Es ging weiter hin und her, ein offener Schlagabtausch
zeichnete sich ab, auch die Bremer kamen noch zu zahlreichen Grosschancen
- die Grösste vergab Frank Baumann, als er frei vor Olli "Kung Fu"
Kahn! Es war inzwischen ein richtiges Spitzenspiel geworden, in dem sich
keine der beiden Mannschaft was schenkten.
Dass Fussball doch gerecht sein kann, zeigte sich in der 89. Minute. Als
alle damit rechneten, dass die Dusel-Bayern irgendwie den Ball über die
Linie stolpern, konterten die Bremer geradlinig über die linke Seite, der
bis dahin vom Pech verfolgte, aber nie aufgebende Paul Stalteri setzte
eine Sahneflanke, die Claudio Pizarro de Bosio mit einem glänzenden
Kopfball plaziert und unhaltbar abschloss! Ein unglaublicher Jubel ging
durch den Bremer Block, weil es sowas wirklich selten gab in den letzten
Jahren!
Hektik gab es noch zum Schluss, als die Bayern ungestüm vor dem Bremer
auf alles traten was sich bewegte, aber der Ball rollte zum Glück nur über
die Torauslinie!
Abpfiff!! Geschafft, Bayern hat verloren! Anmerken sollte man vielleicht
noch, dass Jancker wieder die beleidigte Leberwurst spielte, als er Frank
Rost den Shakehand verweigerte, worauf Rost nur herzlich lachen konnte...
Wir feierten bis in die Nacht hinein, und irgendwann bin ich dann im Bus -
immernoch bekleidet mit meinem leicht schmutzigen Pizarro-Trikot - glücklich
eingeschlafen...
:-)
|
Olympique Lyon - FC
Bayern 3:0 (CL- Zwischenrunde, 5.Spieltag)
|
Vorletzter Spieltag der
Champions League Zwischenrunde, die Bayern brauchten noch einen Punkt um ins Viertelfinale
einzuziehen. Und selbst bei einer Niederlage in Lyon hätte das Viertelfinale schon sicher
sein können, für den Fall das Arsenal London im Parallelspiel nicht gegen Spartak Moskau
gewinnt. Sogar eine Niederlage mit einem Tor Unterschied (ab 1:2) hätte den Bayern
aufgrund des 1:0-Hinspielerfolgs gerreicht. Also musste schon ein kleines Fussballwunder
geschehen, um den Bayern den Viertelfinaleinzug an diesem Tag noch zu nehmen. Und so kam
es auch...
40.000 Zuschauer in Lyon,
damit doppelt soviele wie beim Hinspiel in München, sahen ihr Team ohne den Abwehr-Star
Edmilson auflaufen, dafür mit dem aufgrund der vielen Verletzungen ins Team gerückten
Stürmer Sidney Govou, einem bis zu diesem Tage relativ unbekannten Spieler. Bayern konnte
hingegen aus dem Vollen schöpfen und lief mit allen Stars auf. Nach nur einem Punkt aus
den letzten drei Bundesligapartien (0:1 in Unterhaching, 1:1 gegen Köln, 2:3 in Rostock)
rechnete man mit einem Sieg der Bayern, die laut eigener Aussage ja "unter Druck
immer am stärksten spielen."
Zum Spiel: Die Bayernabwehr
präsentierte sich von Anfang an sehr unsicher, die erste Chance für Lyon gab es aufgrund
eines Fehlers von Oliver "Dschinghis" Kahns nach einem Rückspiel Sammy
Kuffours, doch der Olympique-Spieler der im Strafraum von Kahn den Ball eroberte liess
sich leider zu einer Schwalbe hinreissen. Nach 13 Minuten dann das bereits zu diesem
Zeitpunkt hochverdiente 1:0: Thomas Linke steht zu weit von seinem Gegenspieler Sonny
Anderson weg, dieser kann in aller Ruhe flanken, Bayerns Abwehrchef (der wievielte
eigentlich in dieser Saison?) Patrick Andersson ist zu langsam, so dass Sidney Govou
seelenruhig zum 1:0 verwandeln kann. Sieben Minuten später das 2:0, erneut durch Gouvon,
der diesesmal durch die wie ein Hühnerhaufen wirkende Bayernabwehr um Kuffour und
Andersson spaziert und das Leder aus 18 Metern unhaltbar in den Winkel setzt. Weitere
Daten zur ersten Halbzeit: Bayern verlor fast jeden Zweikampf, ein Tor von Lyons Sonny
Anderson wurde wegen Abseits nicht gegeben und in der 40.Minute gab es den zweiten
Torschuss des FC Bayern durch Elber, ein Schüsschen aus 18 Metern Torentfernung.
Im zweiten Spielabschnitt
schaltete Olympique zwei Gänge zurück, was das Spiel anfangs immerhin ausgeglichen
machte. In der 71.Minute fiel dann trotzdem das verdiente 3:0: Der zweifache Torschütze,
und beste Mann auf dem Platz, Sidney Bouvou überläuft Michael Tarnat, düpiert Thomas
Linke, passt in die Mitte, wo Pierre Laigle angestürmt kommt und den Ball nur noch ins
Netz schieben muss. Von Bayerns eite weiterhin nichts, der ehemalige angeblich "beste
Mittelfeldspieler der Welt" Stefan Effenberg leistet sich einen Fehlpass nach dem
anderen und auch die Einwechslung von Mehmet Scholl bringt keine Verbesserung. Während
die französischen Fans diesen Sieg mit der LaOla-Welle feiern zeigt Effenberg einmal mehr
was für ein schlechter Verlierer er ist, sein böses Foul von hinten in die Beine eines
Olympique-Spielers wird jedoch nur mit Gelb bestraft (internationaler Bayernbonus?). Der
"Stinkefinger" ist damit jedoch trotzdem gesperrt, wenn auch "nur"
für das entscheidende Gruppenspiel gegen Arsenal. Denn diese gewannen zeitgleich ihr
Heimspiel gegen Spartak Moskau mit 1:0 durch ein Tor von Thierry Henry.
Dadurch kommt es nun nächste
Woche zu einem echten Endspiel im Olympiastadion. Bei einem Sieg Lyons in Moskau (Lyon
muss siegen, um sicher weiterzukommen, Moskau hingegen ist bereits ausgeschieden) und
einem Arsenal-Sieg in München wäre Bayern der weinende Dritte in der Gruppe C und
müsste das Unternehmen "Champions League Sieg" (mal wieder) um ein weiteres
Jahr verschieben. Aber wahrscheinlich werden die Bayern sich irgendwie wieder mit Glück
ins Viertelfinale mogeln, wie schon so oft. Hier noch ein paar Stimmen zum Spiel:
Franz
"Kaiser-Schmarrn" Beckenbauer: "Das war eine Blamage, Altherrenfussball par
excellence."
Thomas "Abwehrgott" Linke: "Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch
machen konnte, das war unser schlechtestes Saisonspiel."
Stefan "Stinkefinger" Effenberg: "Wir können mit dem 0:3 noch sehr
zufrieden sein."
Oliver "Dschinghis" Kahn: "Wir haben pomadig gespielt und verdient
verloren."
Die Krise geht weiter... :-)
|
FC Hansa Rostock - FC
Bayern 3:2 (Bundesliga, 24.Spieltag)
|
Rückblick: Der Herbst 2000
war für den FC Bayern nicht nur wegen der Hoeness-Daum-Affäre turbulent. Ebenfalls im
Blickpunkt standen die Niederlagen gegen die Vereine aus dem Osten Deutschlands, das 0:1
zuhause gegen Rostock, eine Woche später das 0:1 in Cottbus und schliesslich die schon
legendäre Niederlage im DFB-Pokal beim Oberligisten aus Magdeburg. Und nun war es wieder
soweit, die nächste Reise in den wilden Osten stand für den FCB auf dem Programm, das
Auswärtsspiel in Rostock. Dort gabs zuletzt vier Bayern-Siege in Folge. Diese Tatsache
sollte die Bayern selbstbewusst anreisen lassen, doch nach dem Schlusspfiff stand fest,
dass man einen neuen Angstgegner gefunden hat, das was letzte Saison der VfB Stuttgart und
der TSV 1860 München waren, ist dieses Jahr der FC Hansa Rostock...
Doch der Reihe nach: 21.000
Zuschauer in der ausverkauften Baustelle Ostsee-Stadion wollten den FC Hansa
siegen sehn. In der ersten halben Stunde bestimmen die Bayern zwar die Partie,
doch das Tor fällt auf der anderen Seite: "Das Spiel steht auf dem Kopf.
Kuffour verliert ein Kopfballduell gegen Salou an der Mittellinie. Jeremies
patzt gegen Agali - und der ist auf und davon. Agali hat freie Bahn, umspielt
Kahn und schiebt locker ein." (Live-Ticker-Kommentar von Sport1.de). Doch
bereits vier Minuten später kommen die Bayern zum Ausgleich durch Sammy Kuffour.
Dies war auch der Halbzeitstand.
Im zweiten Spielabschnitt dauert es
sechs Minuten bis zur erneuten Rostocker Führung: "Riesenjubel in Rostock.
Super-Solo von Salou. Stellungsfehler von Linke vor dem Bayern-Strafraum. Salou
bekommt den Ball von Baumgart und umspielt Kuffour. Kahn versucht noch
einzugreifen, aber Salou umspielt auch den Bayern-Keeper. Aus fünf Metern
schiebt er zur Hansa-Führung ein." Die Bayern-Abwehr schien heute nicht
sehr sicher zu stehen, kein Wunder wenn Jens "Jämmerlich" Jeremies
und Thomas Linke mitspielen (siehe Frankreich-Länderspiel vier Tage zuvor).
Folgerichtig das 3:1 für die Hanseaten, diesmal nach einer Standardsituation:
"Rostock legt nach. Freistoß von der linken Seite in den Bayern-Strafraum.
Effenberg schläft - sein Gegenspieler Jakobsson ist mit dem Kopf zur Stelle.
Aus acht Metern köpft er unhaltbar für Kahn ein." Danke, Herr
Stinkefinger :-) In der 66.Minute kommt Bayern durch Jeremies nochmal auf 2:3
heran, was der Auftakt für eine turbulente Schlussphase ist.
Zwei Minuten später will Stefan Effenberg
seinen Fehler wieder gutmachen, doch der Schiedsrichter erkennt die Schwalbe und zeigt
Effenberg die gelbe Karte, anstatt einen Elfmeter zu pfeifen. Zehn Minuten vor Spielende
beginnt Bayernkeeper Oliver "Dschinghis" Kahn (auch "Kung-Fu" Kahn
genannt) mal wieder die Nerven zu verlieren: Den ihm von einem Rostocker Balljungen
zugeworfenen Ball drischt er zurück ins Publikum, gelbe Karte für Kahn. Danach igelt
sich Rostock endgültig hinten ein und hat Erfolg mit dieser Taktik. Carsten Jancker
schiesst zwar noch ein Tor, doch dies wird aufgrund eines Fouls von Giovane Elber am
Hansa-Torwart Pieckenhagen nicht gegeben. Dann die Nachspielzeit: Oliver Kahn geht bei
einem Eckball mit nach vorne und fliegt schliesslich mit Gelb-Rot vom Platz. Was war
passiert? Hier der Sport1-Kommentar: "Kahn dreht jetzt völlig durch. Bayern-Ecke -
der Keeper mit vorn. Er boxt den Ball ins Tor. Schiedsrichter Merk muss Gelb-Rot
zücken." Danach der Schlusspfiff, Hansa-Spieler und -Fans jubeln, während die
Bayern mal wieder wie begossene Pudel den Platz verlassen.
|
|