Der Elfer im DFB-Pokalfinale 99
Stefan Effenberg
ist der Kapitän des FC Bayern, auch, wenn er sich oft nicht so verhält. So provozierte
er im November/Dezember einen Krach mit den eigenen Fans. Nachdem er seit dem verlorenen
Champions League Finale ein halbes Jahr lang (unterbrochen von einer Verletzung) mehr als
schlecht spielte, wurde er von den Fans (zurecht) ausgepfiffen. Neben dem Champions League
Finale verschoss er auch noch den entscheidenden Elfmeter im DFB-Pokalfinale. Vom
"besten Mittelfeldspieler der Welt" (O-Ton Trainer Ottmar Hitzfeld) konnte man
schliesslich mehr erwarten. Doch Effenberg platzte der Kragen. Anstatt souverän zu
reagieren trat er in Trapattoni-Manier vor die Presse und beschimpfte alle, die ihn
kritisierten. Am nächsten Tag versuchte er die Bayernstars gegen die (eigenen!) Fans
aufzustacheln, die nach der Niederlage im Derby 3 Tage zuvor ohnehin nicht gut auf die
Stars zu sprechen waren. So kam es, dass bis auf zwei Spieler alle nach dem Pflichtsieg im
DFB-Pokal über Waldhof Mannheim in die Kabine verschwanden, ohne sich bei den
mitgereisten Fans zu bedanken.
BILD vom 28.05.1999
Aber die Skandale um Stefan Effenberg gehen noch
weiter zurück.
So resultiert der Spitzname
"Stinkefinger" aus einer Begebenheit bei der WM 94. Nach dem Spiel gegen
Südkorea zeigte Effenberg besagten Mittelfinger in Richtung der deutschen (also erneut
der eigenen) Fans. Als Konsequenz wurde er von Bundestrainer Berti Vogts nach Hause
geschickt und aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen.
Erst nach der WM 1998 holte Vogts ihn auf Druck
der Medien zurück ins Nationalteam. Aber nach zwei schwachen Spielen gegen Malta und
Rumänien erklärte Effenberg seinen Rücktritt aus der DFB-Elf... Heute hat er nur noch
Beschinpfungen und Beleidigungen für das Team übrig.
Aber auch in jungen Jahren war
"Stinkefinger" Effenberg nicht der Leiseste. Im Titelkampf 1991 sagte er über
den 1.FC Kaiserslautern: "Die sind zu dumm um Meister zu werden." Weitere
Effe-Sprüche: "So gut wie unser Weltmeister Guido Buchwald bin ich schon
lange", "Ich spiele in erster Linie, um Geld zu verdienen" oder "Was
zählt, ist die Kohle", zitieren. Und: Seinem Ex-Trainer Jupp Heynckes soll er
Prügel angedroht haben: "Gehen wir vor die Tür"?
Und nach der Meisterschaft 2000 zeigte er seine
Arroganz noch mehr, als er auf den Spieler der Saison und FuXX-Sieger (Publikumspreis von
Sat1) Emerson angesprochen wurde: "Wen interessiert schon dieses Scheiss X, der kann
meinetwegen zehn von den Dingern gewinnen."
In diesem Sinne: Machts gut, Freunde der Sonne.
Ach ja, Deutscher Meister im Jahre 1991 wurde
übrigens... der 1.FC Kaiserslautern.
BILD vom 14.06.1999
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