Nun haben sie es also doch geschafft, die
Bayern. Nach der Schmarotzer-Meisterschaft am vergangenen Samstag haben
sie nun auch den Pott geholt, dem sie ein Vierteljahrhundert
hinterherhechelten. Ob verdient oder
unverdient sei hier mal dahingestellt, denn dies soll nicht das
Thema dieses Kommentars sein.
Hier geht es um den Unterschied zwischen
Bayernfans und den Fans anderer Vereine. Klar, die Bayernfans können sich zur
Zeit freuen und das rein statistisch betrachtet auch zurecht, sind sie
doch Meister und CL-Sieger geworden. Aber können sie sich wirklich
freuen? Die Antwort lautet für mich ganz einfach und eindeutig: Nein! Das
derzeitige Hoch-Gefühl stellt für die Bayern zwar wahrscheinlich das
Nonplusultra dar, jedoch ist es mit Sicherheit nicht so einmalig wie das
Gefühl, das die "normalen" Fussballfans ab und zu empfinden
dürfen, wenn ihr Verein, der sonst immer nur verliert, plötzlich Ruhm
und Ehre erntet. Ein Bayernfan wird nie diese Emotionen kennenlernen, die
ein St.Pauli-Fan in diesen Tagen wegen dem Aufstieg in die 1.Bundesliga,
ein FCK-Fan vor 3 Jahren nach der Deutschen Meisterschaft oder die
Schalker beim UEFA-Cup-Triumph 1997 empfunden haben. Diese Erfolge waren Sensationen.
Wenn man jedoch, wie der FC Bayern, immer und überall zu den Favoriten
gehört, dann kann man nie eine Sensation schaffen.
Und nur wer Niederlagen kennengelernt hat,
der kann sich richtig über Siege freuen. Jetzt werden die Bayernfans
wieder kommen mit "Barcelona '99 war das Schlimmste was man erleben
kann". Aber was ist ein verlorenes Europacupfinale gegen einen
Abstieg oder gegen den Gedanken, das der eigene Verein, für den man alles
geben würde, wahrscheinlich für immer in der Versenkung verschwindet,
wenn das nächste Spiel nicht gewonnen wird? Nein, liebe Bayernfans, wegen
Fussball habt Ihr noch nie in Eurem Leben wirklich gelitten. Und deswegen
werdet Ihr auch nie erfahren, wie es ist sich wirklich zu freuen.
Nach diesem Beitrag werde ich nun
wahrscheinlich mal wieder als "unobjektiver Neider"
abgestempelt, so wie Jeder, der es wagt nicht dem FCB zu huldigen. Dies
ist das einzige Argument der Bayern, anstatt sich mal selbst zu
hinterfragen ob in der rosaroten Bayernwelt nicht vielleicht doch auch
Vieles nur Fassade ist. Aber nein, lieber schnell das neue Trikot gekauft,
nächste Saison drei Bayernspiele im Stadion besucht und 40 auf Premiere
verfolgt und dann ab zur Meisterfeier. Der wievielte Titel wäre das,
zählt das ausser den Bayernfans überhaupt noch jemand mit? Wohl eher
weniger.
Und zum Schluss noch etwas: Immer wieder
verlangen die FCB-Fans von einem "echten deutschen Fussballfan", dass man
im Europacup doch gefälligst den Bayern die Daumen zu drücken habe, weil
sie ja "eine deutsche Mannschaft sind und als einziger Verein die
deutsche Fussballehre hochhalten". Na und? Ein Verein in dem Leute
wie Uli Hoeness oder Stefan Effenberg angestellt sind kann doch nicht
mittwochs geliebt und samstags wieder verabscheut werden. Einmal
Antibayern - Immer Antibayern! Und nochmals, das hat nichts mit Neid zu
tun, denn ich persönlich würde z.B. niemals jedes Jahr einen Titel
gewinnen wollen, denn nur die bitteren Niederlagen, die man als
Nicht-Bayernfan in seiner Zeit als Fussballfan miterlebt, lassen einen die
Siege wirklich auskosten. Und wenn man alles erreicht hat, dann hat man
keine Ziele mehr. Seit dem 23.Mai 2001 kann der FC Bayern München für
lange Zeit nur noch Verlieren...
(von unserem Hollywood Reporter TeddySheringham, veröffentlicht am
24.Mai 2001)
Verwandte Links:
- Bayern-Fans
sind Feiglinge
- Die
schlechtesten Fans der Liga
|